„Sich bewegt zu orientieren kennzeichnet alle Lebewesen. Es gehört aber zur menschlichen Ausstattung, dieses Bewegtsein objektivieren und sich darin gestalten zu können in relativer Freiheit. Hier ist der Grund jeder Kultur zu sehen. Es muss ein erhabener Moment gewesen sein, als einer unserer Vorfahren seine eigene Spur entdeckte und damit Möglichkeiten seines Handelns fand. Ein solches Erlebnis haben wir selbst, wenn uns plötzlich im Abdrücken unserer Hände ein Handabdruck begegnet. Wer etwas mit den Händen berührt, wird selbst auch berührt. Und dieses Berührtsein fordert heraus, es weckt Bedürfnisse, lädt ein zu lebendigen Improvisationen, Entscheidungen und Antworten, die wiederum berühren. Wir greifen in etwas ein, wir werden selbst sichtbar und öffentlich und kommunikativ. Wir teilen uns darin mit. Diesen Vorgang bezeichne ich mit der Formel ‚Bewegung wird Gestalt‘.“
Prof. Heinz Deuser (Begründer der Arbeit am Tonfeld®)
Arbeit am Tonfeld® in der beruflichen Praxis
Die Arbeit am Tonfeld® ist eine Therapie aus dem Bereich der Psychotherapie, die sich an den Theorien von C.G. Jung, insbesondere in ihrer Spezifizierung durch E. Neumann, Arnold Gehlen, Piaget und Winnicott anlehnt. Sie beruht auf den Gesetzen der Haptik. „Im Mittelpunkt steht nicht die jeweilige Problematik oder Krise, sondern die Möglichkeit, über die eigene Bewegung neue Antworten und Lösungen zu finden“. So erklärt Heinz Deuser die spezifische Wirkungsweise, der von ihm seit 1972 stetig weiterentwickelten und patentierten Methode. Von 1989 bis 2005 hatte er eine Professur an der Hochschule für Kunsttherapie in Nürtingen inne. Gelehrt, erforscht und weiterentwickelt wird diese als eigenständig zu betrachtende Methode zur Entwicklungsbegleitung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen am Institut für Haptische Gestaltbildung in Hinterzarten. Mittlerweile wird sie an acht weiteren Instituten in Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien und Australien in enger Zusammenarbeit untereinander unterrichtet.
„Für Kinder und Jugendliche ist die Arbeit am Tonfeld® besonders geeignet, da sie eine Begleitung jenseits des rein verbalen Dialogs erlaubt. Vor allem Kindern mit so genannten Verhaltensauffälligkeiten und Beziehungsstörungen ermöglicht sie sensomotorische Integration, Entwicklungsbegleitung im Handlungsaufbau und in der Beziehungs-entfaltung.
Die Arbeit am Tonfeld® findet zunehmend Anwendung in Schulen, Kindergärten, Horten, in freier Praxis sowie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.“Marie-Luise Geiß (Institut für Haptische Gestaltbildung Nord)
Theoretische Eingliederung und Entstehungsgeschichte der Arbeit am Tonfeld®
Was die Arbeit am Tonfeld begründet
Entwicklung der Arbeit am Tonfeld